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Rhenser Mineralbrunnen stellt Antrag auf Eigenverwaltung

Geschäftsbetrieb und Auslieferung laufen uneingeschränkt weiter - Löhne und Gehälter bis Ende Januar 2017 gesichert - Kostenintensiver Umbau und Umsatzrückgänge für Krise verantwortlich - Positive Weichenstellung für Erhalt und Fortführung

Rhens/Koblenz, 01.12.2016
Die Rhenser Mineralbrunnen GmbH mit Sitz in Rhens hat beim Amtsgericht Koblenz einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Ziel ist es, die bereits begonnene Sanierung und den Umbau des Unternehmens konsequent weiter zu führen. Das Unternehmen beschäftigt in Rhens ca. 120 Mitarbeiter und ist als Traditionsunternehmen mit 150 jähriger Geschichte in der Region fest verwurzelt.

Löhne und Gehälter gesichert
Der Geschäftsbetrieb und die Auslieferung laufen derweil uneingeschränkt und vollumfänglich weiter. Alle Produkte des Traditionsbetriebs, vom Mineralwasser über Apfelschorle bis zu den Süßgetränken werden weiter hergestellt und an die Kunden geliefert. Die Löhne und Gehälter der rund 120 Mitarbeiter sind bis Ende Januar 2017 durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Ein Antrag auf die Gewährung einer Insolvenzgeldvorfinanzierung ist bereits gestellt. Die Mitarbeiter wurden heute auf einer Belegschaftsversammlung von der Geschäftsführung über die weiteren Schritte informiert.

Umbau des Abfüllbetriebs und Umsatzrückgang
Die wirtschaftlichen Probleme sind u.a. auf die Umgestaltungen des Werkes vor ca. einem Jahr zurückzuführen. Beim Abfüllbetrieb für Mineralwasser, Apfelschorle und Silvetta Limonaden wurde eine alte Fertigungslinie, die nur für Glasflaschen geeignet war, abgebaut. Diese wurde durch eine Kombi-Abfüllanlage für Glas- und PET-Flaschen ersetzt, um damit marktgerechter agieren zu können. Der Umbau wurde zwar maßgeblich durch die eigenen Mitarbeiter realisiert, dauerte allerdings länger als erwartet und wurde mehr als 20 Prozent teurer als vorhergesehen. Zudem sind während der Umbauphase die Umsatzerlöse um etwa 35 Prozent zurückgegangen. In Folge dessen entstanden erhebliche Verluste, die zur Kündigung der Kreditlinie führten. Es kam zu Engpässen in der finanziellen Liquidität des Unternehmens und schließlich zur Zahlungsunfähigkeit.

Primäres Ziel ist Erhalt und Fortführung
Die zwischenzeitlich zusätzlich zur Verfügung gestellten Mittel konnten nicht entscheidend helfen. Im Zuge der Eigenverwaltung haben die Gesellschafter einen sanierungserfahrenen Manager, Herrn Holger Sieck als Geschäftsführer eingesetzt und mit Frau Dr. Gitta Werner eine erfolgreiche Sanierungsberaterin an Bord. Der bisherige Geschäftsführer und Minderheitsgesellschafter, Herr Christian Heckmann verbleibt im Unternehmen und wird dieweiteren Aktivitäten mit seinen Erfahrungen unterstützen. „Das Unternehmen ist bereits auf

einem guten Weg. Die inzwischen eingeleiteten Maßnahmen greifen, auch wenn wir deren Früchte erst später in Gänze feststellen werden. Der nun eingeschlagene Weg ist sinnvoll und letztlich alternativlos“, so Sieck. In der Betriebsversammlung am 01.12.16 ergänzte er:„Ich bin überzeugt, dass das Unternehmen eine gute Chance hat, um schon bald wieder auf eigenen Füßen zu stehen. Dafür müssen alle weiterhin an einem Strang ziehen.“

Investor gesucht
Das Amtsgericht Koblenz hat dem Antrag auf Eigenverwaltung stattgegeben und Rechtsanwalt Jens Lieser von der Kanzlei LIESER Rechtsanwälte zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Er wird als ‚verlängerter Arm des Gerichts’ die Sanierung begleiten.Erste Rückmeldungen der Gläubiger stimmen die Geschäftsleitung zuversichtlich, da Kunden und Lieferanten das Traditionsunternehmen weiter unterstützen wollen. Sie haben bereits festgestellt, dass die positiven Weichenstellungen der vergangenen Monate in die richtige Richtung weisen. Die Produkte sind bei den Endkunden gefragt. Nun soll ein Investor das Traditionsunternehmen Rhenser Mineralbrunnen in eine neue Zukunft führen. Erste Kontakte zu Investoren zeigen, dass es Interessenten für das Unternehmen gibt.

Kontakt:
Rhenser Mineralbrunnen GmbH,
Geschäftsführung Brunnenstr.2-8
56321 Rhens

Tel. 02628 / 660