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ProContur hat sich im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens neu aufgestellt

- Restrukturierungsplan von den Gläubigern einstimmig angenommen - Eigenverwaltungsverfahren am 29. Mai 2020 erfolgreich beendet - Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen -

Wittlich. 04. Juni 2020. Die ProContur Individuelle Feinblech- und Kunststoffprodukte GmbH aus Wittlich hat ihren Restrukturierungskurs erfolgreich abgeschlossen. Alle Arbeitsplätze bleiben erhalten. Das Unternehmen, das aktuell 70 Mitarbeiter beschäftigt, hatte am 11. November 2019 beim Amtsgericht Wittlich ein Schutzschirmverfahren beantragt. ProContur konstruiert, produziert und vertreibt Gehäusetechnik aus Feinblech und Kunststoff für elektrotechnische Geräte. Das Unternehmen beliefert Kunden aus den Branchen Elektrotechnik, Bau, Medizintechnik sowie Anlagen- und Maschinenbau.


Hintergrund für die Krise war ein unerwartet starker Auftragsrückgang in den drei Kernbranchen (Elektrotechnik, Bau- und Medizintechnik), der bereits Mitte 2019 seinen Anfang fand.


Die ProContur hat in den letzten Monaten im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens zusammen mit der Kanzlei Buchalik Brömmekamp aus Düsseldorf einen Restrukturierungsplan erarbeitet, den die Gläubiger nunmehr einstimmig angenommen haben. Das Verfahren ist damit beendet, die ProContur von Altlasten befreit und mit deutlich mehr Liquidität ausgestattet als dies noch zu Beginn des Verfahrens der Fall war. Auch die Eigenkapitalquote konnte erheblich gesteigert werden. Das Unternehmen konnte trotz der spürbaren negativen Auswirkungen der Corona-Krise zukunftssicher aufgestellt werden und in der Krise sogar zwei neue Großkunden gewinnen. Mit starker Unterstützung der Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG Wittlich, die in dieser schwierigen Zeit zum Unternehmen gestanden hat, wurden die Verbindlichkeiten im Sinne des Unternehmens neu geordnet.


„Das Schutzschirmverfahren hat uns die Möglichkeit gegeben, selbstbestimmt auf die starken Veränderungen zu reagieren. Durch die positiven Ergebnisse des Verfahrens konnten wir die Auswirkungen der Corona-Krise sehr gut meistern. In Zusammenarbeit mit allen Parteien haben wir einen sehr guten Weg gefunden. Nach Abschluss des Verfahrens sehen wir uns nun nachhaltig gestärkt und für die Zukunft gut gerüstet“, so Jens Pohlmann, Geschäftsführer des Unternehmens.


Von der positiven Entwicklung des Restrukturierungsweges ist auch der Sachwalter, Herr Rechtsanwalt Jens Lieser, überzeugt: „Das Unternehmen hat die Zeit des Schutzschirmverfahrens hervorragend genutzt und die Instrumente aufgesetzt, um die eingeleiteten Optimierungen im Interesse aller Stakeholder erfolgreich umzusetzen.“


Hintergrund: Was ist ein Schutzschirmverfahren (§270b InsO):

Seit dem 1. März 2012 lässt der Gesetzgeber ein neues Sanierungsverfahren, das sogenannte Schutzschirmverfahren, zu. Das schuldnerische Unternehmen hat bis zu drei Monate Zeit, unter einem gesetzlichen Schutzschirm und unter Aufsicht eines vorläufigen Sachwalters einen Sanierungsplan zu erstellen, der anschließend mit den Gläubigern umgesetzt werden kann. Gleichzeitig wird der Schuldner durch den Schutzschirm für diesen begrenzten Zeitraum dem unmittelbaren Zugriff seiner Gläubiger entzogen. Voraussetzung für die Einleitung eines solchen Schutzschirmverfahrens ist, dass keine Zahlungsunfähigkeit vorliegt, sondern nur eine drohende Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung, was durch eine Bescheinigung eines Sachverständigen dem Gericht nachgewiesen werden muss. Zusätzlich muss bescheinigt werden, dass die angestrebte Sanierung nicht offensichtlich aussichtslos ist. Im Schutzschirmverfahren bleibt die Geschäftsführung weiterhin im Amt und kann die Geschicke des Unternehmens weiter lenken. Ziel des Verfahrens ist es, das Unternehmen dem bisherigen Gesellschafterkreis zu erhalten und es nicht zu zerschlagen. Deshalb wird das Unternehmen über einen Sanierungsplan entschuldet. Regelmäßig gehen Unternehmen deutlich gestärkt aus diesem Verfahren hervor, denn die Passivseite der Bilanz wird durch Gläubigerverzichte erheblich gestärkt.


Über ProContur Individuelle Feinblech- und Kunststoffprodukte GmbH

ProContur beschäftigt 70 Mitarbeiter und konstruiert, produziert sowie vertreibt Gehäusetechnik aus Feinblech und Kunststoff für elektrotechnische Geräte. Die Hauptumsatzbereiche sind in den Branchen Elektrotechnik, Bau, Medizintechnik sowie Anlagen- und Maschinenbau.


Über Buchalik Brömmekamp

Als Wirtschaftskanzlei mit dem Schwerpunkt Restrukturierung und Sanierung ist Buchalik Brömmekamp Rechtsanwaltsgesellschaft mbH bundesweit darauf spezialisiert, in einer Krise befindliche mittelständische Unternehmen wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Leistungen der Buchalik Brömmekamp werden durch eine Rechtsanwalts- und Steuerberaterkanzlei angeboten. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Betriebswirten und Ingenieuren bietet Buchalik Brömmekamp ein breites Spektrum an Dienstleistungen für mittelständische Unternehmen, Fremd- und Eigenkapitalgeber sowie Insolvenzverwalter. Buchalik Brömmekamp entwickelt ganzheitliche und nachhaltige Lösungen, die rechtlich, steuerrechtlich sowie betriebs- und finanzwirtschaftlich aufeinander abgestimmt sind, und setzt diese in Restrukturierungs- und Sanierungsprojekten um. Buchalik Brömmekamp hat bisher mehr als 160 Unternehmen nach dem sog. Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung - kurz ESUG - erfolgreich beraten. Weitere Informationen unter: www.buchalik-broemmekamp.de


Über LIESER Rechtsanwälte

LIESER Rechtsanwälte ist ein führendes Büro auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, Restrukturierung und Sanierung. Von 15 Standorten u.a. in Koblenz, Bonn, Mainz, Frankfurt a. Main, Darmstadt, Mannheim, Köln und Trier werden Mandate aller Größenordnungen und Branchen betreut. Weitere Informationen unter: www.lieser-rechtsanwaelte.de