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Braun Maschinenbau - Spezialist für Maschinen im Wein- und Obstanbau saniert sich in Eigenverwaltung

- Geschäftsbetrieb und weltweiter Vertrieb laufen uneingeschränkt weiter - Löhne und Gehälter bis September 2025 über Insolvenzgeld gesichert - Ziel ist Erhalt und Fortführung des Traditionsunternehmens -

Landau in der Pfalz, 28. Juli 2025. Die Braun Maschinenbau GmbH, ein traditionsreiches Familienunternehmen mit Sitz in Landau in der Pfalz, hat beim Amtsgericht Landau einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Das bereits in 1958 gegründete Unternehmen entwickelt und produziert hochspezialisierte Maschinen zur mechanischen Unkrautbekämpfung für Winzer und Obstanbaubetriebe. Mit dem Antrag hat das Unternehmen eine wichtige Weichenstellung für eine nachhaltige Restrukturierung vorgenommen. Das Amtsgericht Landau hat mit Beschluss vom 28. Juli 2025 die Eigenverwaltung bewilligt und Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung von der Kanzlei SZA Schilling, Zutt & Anschütz, Mannheim, zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

Zukunftslösung durch Sanierungsplan

Trotz des Antrags laufen die Produktion und der Vertrieb uneingeschränkt wie bisher weiter. Die 47 Mitarbeiter von Braun Maschinenbau wurden in einer Betriebsversammlung über die Eigenverwaltung sowie die nächsten Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld von Juli bis September 2025 gesichert. Der Geschäftsführer, Stefan Braun, Sohn des Gründers, bleibt im Amt und ist weiterhin handlungs- und weisungsbefugt. Die Geschäftsführung wird durch den erfahrenen Sanierungsexperten Rechtsanwalt Jens Lieser von LIESER Rechtsanwälte als Generalhandlungs-bevollmächtigten und seinem Team unterstützt. „Unser Ziel ist es, die wirtschaftliche Grundlage des Unternehmens zu stabilisieren und das Eigenverwaltungsverfahren mit einem Insolvenzplan abzuschließen. Diesen werden wir gemeinsam in den kommenden drei Monaten erarbeiten und dem Gericht sowie den Gläubigern vorlegen“, sagt Sanierungsexperte Jens Lieser.

Hohe Fertigungstiefe - vom Rohmaterial Stahl zur fertigen Maschine

Das Familienunternehmen verfügt über eine hohe Fertigungstiefe, das bedeutet, dass es - ausgehend vom geliefertem Rohmaterial Stahl - viele Produktionsschritte wie Zuschnitt, Zerspanung, Schweißen, Lackieren und Montage selbst übernimmt. So können individuelle Kundenwünsche optimal berücksichtigt werden. Die Maschinenprodukte, wie z. B. Löffelschar-Unterstockräumer, Rebstammputzer oder Rollhacke, werden über ein internationales Händlernetz weltweit an Kunden - von Europa über Kanada bis Australien/Neuseeland - ausgeliefert. In Italien und Australien bestehen eigene Vertriebs-Tochtergesellschaften.

Starke Marke, starke Wurzeln - Maschinen für den ökologischen Weinbau

„Unsere Maschinen werden weltweit geschätzt und wir sind in der Branche seit Jahrzehnten als Innovationstreiber bekannt. Trotz aller Herausforderungen glauben wir an die Zukunft unseres Unternehmens und an die Notwendigkeit ökologischer Lösungen im Weinanbau“, erklärt Geschäftsführer Stefan Braun. Die Maschinen von Braun Maschinenbau stehen für eine nachhaltige Entwicklung im Weinanbau, da durch eine mechanische Bodenbearbeitung oft auf Herbizide wie etwa Glyphosat verzichtet werden kann.

Massive Markteinbrüche durch Konsumrückgang und Exporthemmnisse

Die wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens ist auf mehrere externe Faktoren zurückzuführen. In zahlreichen bedeutenden Weinmärkten - darunter Deutschland, Japan, die USA und Russland - ist der Absatz von Wein spürbar zurückgegangen. In den USA etwa belasten Einfuhrzölle den Export, während der russische Markt durch Sanktionen nahezu vollständig weggebrochen ist. Das zwingt Winzer dazu, u.a. auch bei Maschinen zu sparen, was sich negativ auf den Absatz von Braun Maschinenbau auswirkt.

EU-weite Verlängerung der Glyphosat-Zulassung

In Europa erschwert zudem die Verlängerung der Zulassung des Herbizids Glyphosat den Absatz der Maschinen von Braun. Denn aufgrund der schwierigen Gesamtsituation verzichten viele Winzer und Obsterzeuger derzeit auch in diesem Bereich auf Investitionen in mechanische Lösungen und setzen stattdessen wieder verstärkt auf chemische Unkrautbekämpfung.

Sanierung mit Investorenlösung und starker operativer Basis

Um das Traditionsunternehmen zu erhalten und fortzuführen wird in den folgenden Monaten der Sanierungsplan erarbeitet. Ziel ist eine nachhaltige Sanierung, die das Familienunternehmen langfristig sichert und möglichst viele Arbeitsplätze erhält. „Wein ist ein Kulturgut. Ich sehe durchaus eine langfristige Nachfrage für den ökologisch kultivierten Weinanbau, bei dem gerade Maschinen eingesetzt werden, wie sie Braun herstellt. Daher bin ich zuversichtlich, dass es gute Chancen für eine Zukunftslösung von Braun Maschinenbau gibt“, sagt Jens Lieser.

Über die Braun Maschinenbau GmbH

Die Braun Maschinenbau GmbH wurde 1958 gegründet und zählt heute zu den führenden Anbietern mechanischer Bodenbearbeitungsgeräte für den ökologischen Wein- und Obstanbau. Das Unternehmen mit Sitz in Landau in der Pfalz produziert mit hoher Fertigungstiefe und vertreibt seine Maschinen über ein internationales Netz an Fachhändlern. Neben technischer Innovationskraft ist die enge Verbundenheit zur Weinbauregion Pfalz ein Markenzeichen des Unternehmens.
Weitere Informationen unter: www.braun-maschinenbau.de

Über LIESER Rechtsanwälte

LIESER Rechtsanwälte ist ein führendes Büro auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, Restrukturierung und Sanierung. Von 15 Standorten u.a. in Koblenz, Mannheim, Saarbrücken, Bonn, Mainz, Frankfurt a. Main, Darmstadt, Köln und Trier werden Mandate aller Größenordnungen und Branchen betreut. In über 3.000 Unternehmensinsolvenzverfahren hat LIESER Rechtsanwälte die Kompetenz bei der Fortführung und Sanierung von Unternehmen erfolgreich unter Beweis gestellt.
Weitere Informationen unter: www.lieser-rechtsanwaelte.de


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